Spreewald – UNESCO – Schutzgebiet
Entstehung und Lage des Spreewaldes
Der Spreewald ist ein Niederungsgebiet südlich von Berlin im Bundesland Brandenburg. Er entstand in der Weichsel-Kaltzeit, die vor 115 000 Jahren begann und vor circa 11 700 Jahren endete. Der Spreewald reicht von Cottbus bis über Schlepzig im Norden hinaus. Er ist etwa 475 Quadratkilometer groß. Die Auffächerung der Spree in viele Seitenarme erfolgte auf einer sehr ebenen feinsandigen Fläche. Der Spreewald wird geografisch in den Unter- und den Oberspreewald eingeteilt. Mit der Erreichung des Biosphärenstatus erfolgte 1990 eine Einteilung in den Schutzzonen I bis IV um größtmöglichen Schutz, aber um auch Wirtschaftsentwicklung und Tourismus zu ermöglichen.
Seit 1991 ist der Spreewald UNESCO- Schutzgebiet.
Die Spree
Der Fluss entspringt im Oberlausitzer Bergland nahe der Grenze zu Tschechien aus drei Quellen: am Kottmar im Ortsteil Walddorf der Gemeinde Kottmar sowie in den Stadtteilen Ebersbach- Spreedorf und Neugersdorf der Stadt Ebersbach-Neugersdorf. Die Spree mündet in Berlin Spandau in die Havel.
Wassermanagement des Spreewaldes
Insgesamt werden etwa 350 Seitenarme, im Spreewald nennt sie Fließe, mit einer Länge von 1575 Kilometern gezählt Davon sind 181 Gewässer mit einer Gesamtlänge von 469 Kilometern Gewässer Erster Ordnung (Landesgewässer) 266 Kilometer sind uneingeschränkt schiffbar, 52 Kilometer liegen in der Schutzzone I und dürfen nicht befahrenen werden. Fast 300 wasserbauliche Anlagen regulieren den Wasserstand im Spreewald, 53 Kahnschleusen und 12 Staugürtel ergänzen das Wassermanagement des Spreewaldes.
Symboltiere des Spreewaldes
Der Symbolfisch des Spreewaldes ist die Quappe. An den Ufern halten sich Ringelnattern auf ein weiteres Symboltier des Spreewaldes. An alten Spreewaldhäusern sind gekreuzte Giebelbretter mit gekrönten Schlangenköpfen zu sehen. Ein Hinweis darauf, wie sehr dieses Tier verehrt wird. Dort wo Schlangen brüteten, war es relativ sicher. Hier konnten Menschen ihre Häuser errichten, ohne den häufigen Überschwemmungen ausgesetzt zu sein.
Hochwasser und Dürre
Jahrtausende lang wechselten sich Hochwässer mit großflächigen Überschwemmungen und Dürreperioden mit Austrocknung der Fließe ab. Die normale Fließmenge am Cottbuser Meldepegel beträgt im Durchschnitt 14 Kubikmeter in der Sekunde. Im Hochwasserjahr 1930 waren es 238, im Dürrejahr 1904 nur 1,6 Kubikmeter. Im Juli 1904 sollen die Landwirte mit Schubkarren in trockenen Fließen zu den Feldern gefahren sein. Erst mit der Schaffung von Staugürteln im Spreewaldvorfeld und dem Bau von Umflutern hat sich die Situation gebessert. Einen Nachteil stellt die Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit im Spreewald dar, denn dadurch nimmt die Verschlammung zu. Die jährlichen Hochwässer hatten damals den Schlamm zugig durchgespült. Umfangreiche und kostenintensive Ausbaggerungen und Entschlammungsmaßnahmen werden heute im Spreewald notwendig.