Spreewaldkahn

Spreewaldkahn

Der Spreewaldkahn – Eine Geschichte

Historisches über den Spreewaldkahn

Der typische Spreewaldkahn existiert erst seit 150 Jahren, er diente anfangs nur dem Gütertransport. Bis zu dieser Zeit erfüllte der Einbaum diese Aufgabe. Der heutige Spreewaldkahn ist ein flaches Boot ohne Kiel. Das ermöglicht das Anlanden an seichtem Ufern und Wiesen, um dort Erntegut, Brennholz und andere Materialien aufzunehmen oder zu entladen. Fast immer erfolgte das Beladen über das Ende. Auch die ersten Touristen haben die Spreewaldkähne noch so bestiegen, wie zahlreiche ältere Aufnahmen bestätigen. Die ersten Sitzbänke waren nun quer angeordnet

Bau eines Spreewaldkahnes

Früher unterlag der Bau der Spreewaldkähne der reinen Zweckmäßigkeit und der Manövrierfähigkeit in den engen Fließen. Niemand, außer dem Nutzer selbst, entschied über Eignung oder Nichteignung. Aus diesen Erfahrungen entwickelte sich der Spreewaldkahn in seiner jetzigen Form und Größe. In Zeiten wo alles geregelt und genormt ist, sind die Maße eines Spreewaldkahnes festgelegt: 9,50 Meter lang und höchstens 1,90 Meter breit. Nur solche Spreewaldkähne bekommen heute eine Zulassung vom Amt, wenn sie für die Personenbeförderung eingesetzt werden sollen. Mit auf dem Spreewaldkahn müssen Rudel, Schippchen und Rettungsring oder Rettungskissen sein. Ähnlich einer Zulassung für Straßenfahrzeuge, bekommt jeder Spreewaldkahn ein amtliches Kennzeichen.

Leben mit dem Spreewaldkahn

Ein verknüpftes Leben mit dem Spreewaldkahn bringt es mit sich, dass freudige wie weniger freudige Ereignisse ebenfalls mit diesem Gefährt zu tun haben. Besonders deutlich lebt dies heute noch in Erinnerungen der Leiper. Das Spreewaldorf war bis 1969 eine verkehrstechnisch unerschlossene Insel, alles musste mit dem Spreewaldkahn transportiert werden. Beispiele sind diese: Leiper fuhren zur Trauung mit dem Spreewaldkahn nach Lübbenau ; Fahrt zur Entbindung nach Lübbenau; zur Taufe in die Kirche; der Leiper Schulkahn oder auch die letzte Fahrt. Am Tag der Beisetzung wurde der Sarg zum Spreewaldkahn getragen und entlang der heimischen Ufer zum Friedhof gefahren. Im inneren Spreewald gibt es wegen des hohen Grundwasserstandes keine Friedhöfe.

Beispiele für Spreewaldkähne

Der Milchkahn in den Spreewalddörfern wurde täglich die gemolkene Milch mit dem Spreewaldkahn eingesammelt. Jeden Morgen um sechs Uhr mussten die Kannen auf der Rampe am Fließ stehen und wurden vom Milchkahnfahrer eingesammelt. Der Bierkahn brachte Bier, Malzbier, Brause und Selter in die zahlreichen und abgelegenen Gasthäuser in den Spreewald. Auch heute noch sind verschiedene Spreewaldkähne immer noch in Einsatz wie z. B. der Postkahn, der Mülltonnenkahn, Rettungskahn und Polizeikahn sind im inneren Spreewald zu sehen. Heute sind die Spreewaldkähne für unsere Spreewaldgäste bequem ausgestattet.

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